Folge 3: KOR Meinert im Gespräch
Shownotes
KOR Meinert gewährt einen offenen Einblick in seine Entscheidung, in die Laufbahngruppe 2.2 zu wechseln. Im Mittelpunkt stand für ihn der Wunsch, Einsätze aktiv zu führen und Verantwortung zu übernehmen: „…einfach vielleicht etwas besser machen und Prozesse gestalten“, beschreibt er seine Motivation. Neben fachlichen Aspekten bietet KOR Meinert in dieser Folge auch persönliche Einblicke. Er spricht über die Rolle von Mentoren in seiner beruflichen Laufbahn, die Herausforderung, Familie und Beruf in Einklang zu bringen und die Bedeutung mentaler Gesundheit.
Zudem möchten wir alle Zuhörerinnen und Zuhörer ermutigen, Ideen, Anregungen oder Fragen zu kommenden Episoden einzureichen. Dies ist direkt hier via Kommentierung oder per E-Mail an Lag-fk-fb.Abteilung2@mi.sachsen-anhalt.de möglich. Das Moderationsteam freut sich über Feedback und möchte den Podcast gemeinsam mit den Hörerinnen und Hörern weiterentwickeln.
Weiterhin möchten wir unseren besonderen Dank gegenüber dem gesamten Team aus der FH – Michael Kammler und Mario Urbach, für die technische Begleitung, aussprechen.
Transkript anzeigen
00:00:05: Liebe
00:00:05: Kolleginnen und Kollegen, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, herzlich willkommen zu unserer dritten Folge des Podcastes in Charge, dem Führungskräfte-Podcast der Landespolizei Sachsen-Anhalt.
00:00:16: Auch dieses Mal wieder an meiner Seite, ich freue mich sehr, dass ihr da ist, Kriminaloberrätein Peggy Bruckert.
00:00:20: Hallo, Peggy.
00:00:21: Hallo, Max.
00:00:22: Und wir freuen uns auf unseren heutigen Gast.
00:00:25: Wir freuen uns, dass er sich die Zeit genommen hat.
00:00:26: Auch er hat einen vollen Terminkalender, hat aber sofort zugesagt, als wir ihn gefragt haben, ob er Gast in unserem Podcast sein möchte.
00:00:35: Hallo und herzlich willkommen, Kriminaloberer Thomas Meinert.
00:00:37: Hallo, Thomas.
00:00:38: Hallo, ihr zwei.
00:00:39: Schön, dass ich hier sein darf.
00:00:40: Vielen Dank für die Einladung.
00:00:42: Sehr gerne.
00:00:42: Wir freuen uns auf das Gespräch heute mit dir.
00:00:45: und wollen auch wieder mit unserer obligatorischen Frage beginnen.
00:00:48: Auch dich brauchen wir nicht fragen, wo erreichen wir dich.
00:00:50: Auch du sitzt neben uns im LKA in Magdeburg, sondern die Frage an dich, wie war deine Woche bis jetzt?
00:00:56: Heute ist erst Dienstag, also von daher alles gut.
00:01:00: Momentan ist die Woche geprägt von Regelbauteilung schreiben bei mir.
00:01:05: Ich gehe nächste Woche in Urlaub, will das bis zum Urlaub erledigt haben und das ist ein ganzer Batzen, der aufhält und da bin ich momentan dabei.
00:01:12: Das ist verständlich.
00:01:13: Sowas nimmt man ungern mit in den Urlaub.
00:01:15: So offene Aufgaben, damit die Zuhörer und Zuhörer auch wissen, wer uns hier gegenüber sitzt.
00:01:21: Einfach mal an dich die Batterie, stell dich doch einfach mal kurz vor.
00:01:24: Was hast du bis jetzt so für Verwendungen durchlaufen bei der Landespolizei?
00:01:28: Und was ist deine aktuelle Aufgabe?
00:01:30: Ja, wie gesagt, Thomas Maynard, bin ein Vierzig Jahre alt, habe zwei Tausend Zwei bei der Polizei angefangen, drei Jahre Studium in Aschersleben.
00:01:39: Danach war ich in der Belandensbereitschaftsputizei, in der Beweissicherung und Festnahmeeinheit, habe dann noch die WM zwei Tausend Sechs mitgemacht und bin von dort aus dann in das Spezialeinsatzkommando des Landes Sachsen-Anhalt gewechselt.
00:01:52: War dann ein paar Jahre und dann ist der Wunsch in mir gereift, in den höheren Dienst zu gehen, also in die Laufbahngruppe II und von dort aus habe ich dann meine Verwendungsbreite gemacht.
00:02:02: Und damals war es so, dass dann die erste Station der Gremien und Grundsatzbereich, also damals war es das Direktionsbüro, jetzt heißt es Stabsbereich I, im LKA war, um erstmal eigentlich die Basics zu erlernen und wie die Landespolizei aber auch die Polizei generell in Deutschland funktioniert.
00:02:21: Und danach bin ich dann in das Polizeirevierische Wolland gegangen.
00:02:25: In den Schutzpolizei, Reviereinsatzdienst war auch eine sehr spannende Zeit.
00:02:30: Danach gab es dann einen Anruf von der damaligen Abteilungsleiterin Einzir, ob ich nicht Lust hätte, in einer Landesarbeitsgruppe, in einer Projektgruppe mitzuarbeiten, ein IT-Projekt.
00:02:44: Das sagt man natürlich, wenn man im Ruf ist, natürlich, sehr gerne.
00:02:47: Nein, war es aber wirklich.
00:02:48: Wir haben uns damals um das Landesfallbearbeitungssystem gekümmert.
00:02:53: Und die Projektgruppe ging auch zwei Jahre.
00:02:57: Danach ging es dann kurzzeitig wieder zurück hier ins LKA, Grimel-Grundsatzbereich.
00:03:03: Und dann ging es für mich ein Jahr ins Ausland.
00:03:06: Ich habe eine internationale Polizeimission besucht.
00:03:10: Ich war in Afghanistan ein Jahr in Kabul, war der Stabsbereichsleiter von einem Koordinierungsbüro.
00:03:16: von dreizehn bis vierzehn.
00:03:18: Und ja, nach dem Jahr habe ich mich dann für das Studium beworben, damals noch mit Assessment Center.
00:03:27: Im Rahmen dieser Bewerbungsphase war auch eine Verwendung im MMI, im Referat, dreiundzwanzig dann vorgesehen.
00:03:34: Und fünfzehn, siebzehn war dann das Studium, Anno Diapoll.
00:03:41: Erster Jahr in Nienburg, wie es jetzt immer noch ist, und zweiter Jahr in Münster, beziehungsweise in Hildrup.
00:03:47: Joa, siebzehn, im September, zwei tausend siebzehn zurückgekommen.
00:03:50: Und dann hatte ich das Glück, Dezernatsleiter hier im LKA zu werden und die mobilen Einsatzkommandos zu übernehmen.
00:03:57: Das habe ich vier Jahre lang gemacht.
00:03:59: Und seit September ... Entschuldigung, seit Dezember ... ... zweitausendundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundund.
00:04:16: Hast viel gesehen von der Landespolizei.
00:04:18: Ja, nicht nur von der Landespolizei, wie gesagt.
00:04:20: Das Jahr im Ausland war auch sehr pränkt, ja.
00:04:24: Okay, Thomas, ich begrüße dich auch.
00:04:25: Vielen Dank, dass du hier bist.
00:04:27: Was war denn deine Motivation, dich aus dem SEK heraus für den Aufstieg in die Laufbahngruppe Zwei Zwei zu bewerben?
00:04:35: Also aus damaliger Sicht war es, wenn ich ehrlich bin, die ... das Interesse oder die Intention, Verantwortung für Einsätze zu übernehmen, für SE-Lagen.
00:04:46: Also das war es damals.
00:04:48: Ich hatte ja noch nicht so viele Verwendungen und natürlich war man in den Einsätzen, auch komplexe Einsätzen, geiselange Führungerpressungen, was ja das Haupt-Themenfeld ist.
00:05:00: Und ja, diese Einsätze zu führen oder Verantwortung für zu übernehmen, war es in erster Linie.
00:05:08: Ein zweiter Punkt war auch, die komplette Bandbreite, die Vielseitigkeit in der Polizei zu nutzen.
00:05:16: Wir haben sehr viele Möglichkeiten, sehr viele Tätigkeitsgebiete, aber auch verschiedene Hierarchie-Ebenen, die man bedienen kann bzw.
00:05:25: auf denen man arbeiten kann.
00:05:26: Und auch das war eine Intention.
00:05:29: Und dann ... Du kennst mich ja ein bisschen, ich bin ja auch ein emotionaler Mensch und auch einen gelinglichen Meckerkopf.
00:05:37: und ja, ich wollte eigentlich selber Verantwortung übernehmen und sagen okay, bestimmte Sachen selber erleben, vielleicht besser machen und einfach auch wieder, indem so die Prozesse gestalten, wo auch immer.
00:05:52: Das war eigentlich so aus der damaligen Sicht die Hauptintention.
00:05:56: Dann will ich dein Stichwort gleich aufgreifen.
00:05:58: Also deine Motivation folgend, bist du ja dann in der Erstverwendung ins MEK gekommen und konntest ja dann am Ende des Tages so ein paar deiner Vorsätze umsetzen und zumindest Entführung und Erpressung als Einsatzlagen führen.
00:06:13: Ja, also aus damen an die Gesicht muss man sagen, wenn man den Weg geht, dann sagt man sich irgendwann, okay, man möchte auch die Organisationseinheit führen, aus der man kommt.
00:06:23: Jetzt im Nachgang betrachtet, wäre das nicht gut gewesen.
00:06:27: Außerdem war der Dienstposten schon besetzt mit einer sehr guten Person.
00:06:31: Ich glaube, ich hatte den in Folge zwei.
00:06:34: Also von daher alles gut.
00:06:35: Nein, ich habe es immer gesagt, es war wie im Sechs am Lotto, zurückzukommen zu SE und genau diese langzuführen und auch eben drumherum alles dafür vorzubereiten bzw.
00:06:48: zu tun, auch in einer strategischen Ausrichtung, damit generell Einsatzlagen oder halt die Arbeit der Organisationseinheiten vernünftig ausgeführt werden kann.
00:06:57: Da hört er viel, viel mehr dazu.
00:06:59: Aber jetzt auch im Hinblick auf deine jetzige Tätigkeit, denke ich, hast du auch sehr viele Herausforderungen, die du bewältigen musst im täglichen Dienst.
00:07:07: Vielleicht kannst du uns da kurz ein paar Einblicke geben.
00:07:10: Ja, also der Wechsel ... Vom MEK dann in den UK-Bereich finde ich auch schlüssig, weil man dann mal die andere Seite auch der Sachbearbeitung unter sich hat.
00:07:22: Man kann sehr viel Erfahrungswissen mitnehmen, aber lernt nochmal mit ganz anderen Problemen umzugehen oder erfährt diese.
00:07:32: In meinem jetzigen Bereich ist ein Hauptproblem oder eine Herausforderung, sagen wir mal so, dass ich eine hohe Personalunterdeckung habe.
00:07:42: Was man im alltäglichen Dienst merkt, es ist die dissozierte Unterbringung der Organisationsanheiten.
00:07:48: Das war beim MEK auch schon so.
00:07:51: An zwei Standorten, jetzt aktuell habe ich vier Standorte zu betreuen, was auch aus Führungssicht eine Herausforderung bringt, alle immer in Gleichklang mitzunehmen, abzuholen, immer für alle auch gleich da zu sein, ohne eine Organisationsanheit oder einen Teil zu bevorteilen.
00:08:08: oder zu benachteiligen.
00:08:10: Und dann ist es ein sehr komplexes Gebiet.
00:08:12: Ich habe sehr viele Zentralstellen bei mir, neunzehn an der Zahl und habe eine Auswerte-Einheit bzw.
00:08:20: wir haben auch Auswertung und Untermittlung noch bei uns.
00:08:22: und das alles unter einen Hut zu bekommen, ist eine riesengroße Herausforderung.
00:08:27: Und das alles auch im internationalen Kontext.
00:08:30: Es macht sehr viel Spaß, aber muss erst mal strategisch bewältigt werden.
00:08:35: Okay, danke für deine wirklich ehrliche Antwort.
00:08:39: Und da wir uns ja schon so lange kennen, weiß ich, dass du auch trotz der Herausforderungen immer wieder Lösungsmöglichkeiten suchst und sie teilweise auch findest und den Kopf nicht in den Sand steckst.
00:08:51: Woher nimmst du denn deine Motivation dafür?
00:08:53: oder anders gefragt, welche Eigenschaften muss denn eine Führungskraft aus deiner Sicht mitbringen, um sich diesen Herausforderungen stellen zu können?
00:09:02: Ja, ich glaube, dass man als Führungskraft erst mal Bock auf die Sache haben muss.
00:09:07: Man muss schon so zu der Aufgabe stehen und auch alles dafür geben.
00:09:16: Man muss sich mit der Aufgabe identifizieren, man muss eine Interesse dafür haben.
00:09:20: Und dann muss man halt sehen, dass es immer weitergehen muss.
00:09:25: Wir werden immer täglich Herausforderungen vor uns an Aser haben, gerade wie als Führungskräfte.
00:09:31: Dafür sind wir da.
00:09:32: und wir sollten dafür Lösungen finden, weil morgen ist nicht Schluss, es geht weiter und weiter und weiter.
00:09:40: Woher nehme ich die Motivation?
00:09:42: Ich denke, an der Aufgabe oder ich sehe Motivation in der Aufgabe, ich sehe Motivation in dem Team und in den Leuten, weil es geht nur gemeinsam und da sind viele Leute dabei, die haben echt Bock auf die Arbeit und bringen gute Ideen mit und arbeiten auch jeden Tag sehr hart dafür.
00:10:05: Und das treibt an.
00:10:07: Ich würde mit dir gerne über die Zeit in Nienburg und in Münster sprechen.
00:10:11: Du hast es vorhin schon angedeutet und hast auch gerade so ein bisschen über die Eigenschaften gesprochen, die du als Führungskraft brauchst, um in einer gewissen Art und Weise, und zwar genauso, wie du das möchtest, mit dir das vorstellt, Vorstellung von Führung oder von der Organisation, wie sie sein sollte, auch dann letztendlich zu verwirklichen Braust.
00:10:29: Und das als Handwerkszeug dann auch anzuwenden im Alltag.
00:10:32: Erzähl uns doch einfach mal, wie hast du so die Zeit in Nienburg und in Münster-Hiltrup erlebt?
00:10:38: Und vielleicht verbunden noch mit der Frage, hat dich das letztendlich vollkommen darauf vorbereitet auf das, was dich als Führungskraft in der Laufbahngruppe II, II erwartet?
00:10:47: Oder... Siehst du da vielleicht auch noch Punkte, wo du sagst, das muss ich mir selbst erarbeiten, da könnte ich mir vorstellen, dass man das künftigen Führungskräften einfacher machen könnte, ihnen vielleicht das eine oder andere noch mit an die Hand zu geben.
00:10:58: Also erst mal das Studium, das Masterstudium ist wichtig, als Zertifikat für die Laufbahngruppe, das ist festgeschrieben und von daher gibt es auch keine Diskussion.
00:11:09: Ich persönlich fand die Zeit nicht erquickend, insbesondere das erste Jahr, hat mich jetzt persönlich nicht gepflegt oder so weitergebracht.
00:11:21: Das war ja da schon ein bisschen besser aus, weil dort alle Bundesländer zusammengekommen sind, weil dort sehr viel Informationsaustausch war.
00:11:30: Ich habe es immer als so schleichende Verschlauung genannt.
00:11:34: Man bekommt das nicht so mit.
00:11:37: Aber durch diesen Austausch, durch Diskussionen, durch das Weltsinn von Themen bzw.
00:11:41: Problemen nimmt man doch was mit.
00:11:44: Ich sag, das ist nur so von meiner Seite aus, wie ich das empfunden habe.
00:11:48: Die Hin- und Herfahrerei, der Mitarbeiter-Familie im Rücken, das war nicht immer einfach, diese Prüfung.
00:11:54: Man wollte auch nicht als schlechteres da abschneiden.
00:11:56: Das hat mich persönlich belastet und das war eine Herausforderung.
00:12:01: Das, was ich positiv im Nachgang mitnehmen konnte, war die Zeit der Masterarbeit.
00:12:07: Weil im Speziellen die Masterarbeit ist eigentlich das, was uns in unserem Führungsalltag erwartet.
00:12:12: Da kommt irgendein Problem.
00:12:14: Da gibt es im Moment an, erst mal keine Lösung für, da musst du dich rein denken, da musst du drüber nachdenken und dann so die Maßnahmen setzen, dass du das Problem gelöst bekommst.
00:12:23: Bei der Masterarbeit ist so, du hast ein Thema, du hast ein weißes Blatt Papier und irgendwann am Ende dieser Zeit gibst du da ein paar Pfleht ab und hast was geschaffen und hast dich mit einer Thematik wissenschaftlich auseinandersetzt und das fand ich persönlich sehr gut.
00:12:39: Der zweite Punkt, von dem ich noch zehre, waren die Projektmanagement- und Organisationslehre-Veranstaltungen.
00:12:47: Vielleicht weiß ich ein Stück weit, wo meine Affinität war und das fand ich sehr, sehr gut.
00:12:52: Ansonsten die Vorbereitung auf das, was mich dann erwartet hat, hier im Land, speziell auf den Dienstposten.
00:13:00: Da hat es mir wenig mitgegeben, weil das, glaube ich, kann man auch nicht erlernen, sondern es muss man erfahren.
00:13:05: Und wenn ich jemand erklären müsste, was kommt da eigentlich in deiner ersten Verwendung als Erzwirkungskraft?
00:13:12: Ich könnte es nur schwer erklären.
00:13:13: Und wenn man es erklärt, ich glaube, der andere glaubt nicht so richtig, wenn er es selber nicht erfahren hat.
00:13:19: Meine erste Verwendung, ich komme aus dem LKA, ich war in den Schwitze-Hahnheiten, ich habe krimine Grundsatzarbeit gemacht.
00:13:26: Aber trotz dieser Vorerfahrung war es so, als wenn mich jeden Tag in der ersten Woche oder in der ersten Woche einen Trecker überfahren hat, dann das frühes und abends.
00:13:34: Also es war Wahnsinn.
00:13:36: Aber es ist auch so, dass man lernt damit umzugehen und dass man Strategien entwickelt und immer besser reinkommt und dann irgendwann damit klar kommt und merkt, langsam hat man es im Griff, man hat es verstanden und dann ins Arbeiten kommt.
00:13:52: Und ich glaube, dass das auch ein... ganz, ganz wichtiger Effekt ist, auf deine Frage einzugehen.
00:13:58: Was könnte man mitgeben?
00:14:00: Also mein persönlicher Eindruck ist, dass Verwendungsbreite das A und O ist, weil verschiedene Bereiche auch schon vor dem Studium kennenzulernen, Sorgen, Ängste, Nöte von anderen Bereichen kennenzulernen, Empathien dafür zu entwickeln, Gesamtverständnis für unsere Landespolizei zu bekommen mit ihren verschiedenen Elementen, finde ich.
00:14:24: ganz, ganz wichtig, weil das auch dann wieder in verschiedensten Bereichen in der Zusammenarbeit auch essentiell ist.
00:14:31: Und ich glaube, auf diesem Gebiet können wir eine viel, viel bessere Vorbereitung treffen in der Praxis als noch durch die theoretischen Vermitteln von irgendwelchen Inhalten, nach meinem Verständnis.
00:14:45: Thomas, welche Eigenschaften muss deiner Meinung nach eine Führungskraft haben, um in der Laufbahngruppe Zwei-Zwei eine gute Führungskraft zu sein in deinen Augen?
00:14:54: In erster Linie muss sich die Führungskraft mit der Aufgabe identifizieren und die Führungskraft muss Entscheidungen treffen können.
00:15:02: Ich glaube, dass das der Punkt ist, der als allererstes oder mit am wichtigsten ist, dass was von einer Führungskraft erwartet wird seitens der Belegschaft.
00:15:16: Und eine Führungskraft sollte eine Strategie oder eine Vision haben, also mit Zielen arbeiten können und diese auch stringent verfolgen können.
00:15:25: Ich finde, dass das auch Transparenz schafft und jeder weiß, woran er ist, an was man arbeitet, gerade in welche Richtungen es gehen soll, gerade über längeren Zeitraum, seit jetzt ein Jahr, zwei Jahre, drei Jahre.
00:15:38: Und ich glaube, dass diese Vision bei einer Führungskraft vorhanden sein sollten, als roten Fahnen auch.
00:15:46: Aber ich glaube, auf Punkt eins steht für mich Verantwortungsübernahme, dazu sein, Entscheidungen zu treffen und dann auch für die Entscheidungen zu stehen, die man getroffen hat.
00:16:00: Ich glaube, dass das essenziell ist.
00:16:02: Hast du deine Rolle als Führungskraft schnell gefunden?
00:16:07: Nein, ich glaube nicht.
00:16:08: Ich glaube, dass das auch ein Prozess ist.
00:16:09: Also ich glaube, wenn wir den Podcast nochmal in zwei, drei, fünf Jahren aufnehmen würden, dann würden andere Antworten kommen und andere Blinkwinkel kommen.
00:16:18: Ich glaube, dass das normal ist.
00:16:21: Ich hatte bisher nur zwei Verwendungen, die waren beide im LKA.
00:16:26: Ich denke, dass das jeweils aber immer Zeit braucht für jede einzelne Organisationsanheit seinen seine Rolle als Führungskraft zu finden.
00:16:37: Am Anfang, kann ich sagen, war das sehr, sehr schwer, trotz, wie ich sage, nochmal, dass man schon wusste, wie sind die Organisationen auseinander aufgebaut, wer ist da, wie sind die Prozesse auch in der Behörde.
00:16:51: Man nimmt dann natürlich Dinge mit.
00:16:53: versucht die dann bei der zweiten Verwendung zum Beispiel anzuwenden.
00:16:57: Dafür kommen dann halt andere Sachen, auf die man nicht achtet oder geachtet hat, die dann im Laufe des Arbeitsalltages wiederkommen.
00:17:05: Und ich glaub, so lernt man von Verwendung zu Verwendung und schafft sich so ein Muster, mit dem man umgeht.
00:17:14: Was könnte dir denn dabei helfen, um diese Rolle schneller zu finden bzw.
00:17:20: Gibt es irgendetwas, was dir dabei helfen kann, außer deine eigenen Erfahrungen, die du im Laufe der Zeit sammelst?
00:17:27: Ich glaube schon, dass Fortbildungen helfen könnten, die gezielt auf solche Situationen ausgerichtet sind.
00:17:36: Ich denke aber auch zum Beispiel, dass Mentoring, dass wirklich gezielt sich Personen aussuchen, die einen begleiten auf dem Weg, vielleicht auch aus einer höheren Also schon eine Führungsebene weiter extrem helfen, dass Gespräche helfen, dass man zu jemanden gehen kann, ein Problem schildern kann und sagen, hey, wie siehst du das?
00:18:01: Oder vielleicht auch einfach nur mal so seine Problemchen auf den Tisch schmeißen kann.
00:18:06: Ich denke, dass das sehr viel weiter hilft oder das bestimmte Sachen einfach, wo man denkt, dass ein Problem ist, dass sie ja eigentlich normal sind, dass man nur lernen muss, damit umzugehen.
00:18:16: Genau, und das würde weiterhelfen.
00:18:18: Und ich glaube, dass gerade bei so einem persönlichen Mentor, Mentoren, es ganz wichtig ist, dass da die Basis stimmt und dass man sich auch die Personen vielleicht selber aussuchen kann oder dass man dann großes Mitspracherecht hat.
00:18:35: Ja, es geht ja auch viel um Vertrauen und auch auch Wertschätzung beziehungsweise.
00:18:41: Es muss ja zu einem selber auch passen und der Führungstil muss zu einem selber ja passen.
00:18:46: Und ich glaube, da kommt nicht jeder, jeder für jeden, jeder in Frage.
00:18:50: Ich würde mit dir gerne zum Abschluss noch über zwei Fragen sprechen, die jetzt schlecht nicht unmittelbar was mit dem Dienst zu tun haben, aber sehr wohl das Leben ganz exzessiv oder ganz essentiell beeinflussen.
00:19:00: Das ist zum einen ... Wenn du darüber sprechen möchtest, natürlich der Umgang mit der Familie oder die Vereinbarkeit von deiner tätigkeit, deiner beruflichen Tätigkeit und deiner Familie oder deinem Privatleben, wahrscheinlich wird auch deinen Arbeitstag länger sein, manchmal als acht Stunden und auch das Telefon wird gegebenen, falls auch mal später, wenn du schon zu Hause bis klingeln, wie machst du das, wie versuchst du dich da zu arrangieren, zu fein machen?
00:19:29: Ja, das ist eine schwierige Frage.
00:19:31: Wahrscheinlich, um die Frage zu beantworten, müsste da jetzt meine Frau und meine Kinder hier mal einladen und denen mal die Fragen stellen.
00:19:37: Ich glaube, dass es unter, ohne einen starken Rückhalt aus der Familie nicht funktioniert.
00:19:44: Weil es ist schon viel Arbeit und es nimmt einen schon sehr stark ein.
00:19:52: Meine Kinder, obwohl ich da so meine Arbeit jetzt nicht so in den Vordergrund stelle, aber die kennen schon die Protagonisten der Landespolizei und wissen, wie die heißen und aufgrund der Telefonate, die man zu Hause führt, was auch okay ist.
00:20:06: Also aus meiner Sicht, das muss immer eine Balance da sein und nochmal letztendlich muss es die Familie mitmachen.
00:20:17: Also meine Frau unterstützt mich da sehr stark.
00:20:20: Und die hat sehr, sehr viel Verständnis.
00:20:22: Der eine oder andere fragt sich, warum sie das überhaupt so mitmacht.
00:20:27: Weil es teilweise schon extreme Situationen waren.
00:20:29: Und die möchte ich eigentlich so auch nicht noch mal haben.
00:20:33: Weil es sich auch, wenn es auf Arbeit stressig wird, also ich kann da halt nicht komplett abschalten, sondern man nimmt ja auch diesen Gemütszustand mit nach Hause.
00:20:42: Und das darf nicht sein.
00:20:43: Das ist halt so ein ... Ein Thema aussenlässend wären, das möchte ich nicht mehr und da versuche ich auch an mir zu arbeiten.
00:20:52: Das ist wieder personenabhängig.
00:20:55: Der eine oder andere kann das besser.
00:20:59: Mir ist das sehr schwer gefallen und fällt es auch immer noch.
00:21:05: Aber grundsätzlich muss man sagen, das geht alles.
00:21:07: Also wenn Vereinbarkeit von Familie und Beruf bei uns als Beamte in unserem Job nicht möglich ist, nicht vereinbar.
00:21:14: Dann machen wir irgendwas falsch.
00:21:16: Und ich glaube, dass es immer an der einzelnen Person liegt, an den Umständen, die da gegeben sind.
00:21:22: Und ich glaube, das kann man nicht auch immer pauschalisieren auf eine Familie mit Kindern oder immer mit Kindern, sondern jeder hat Partner-Partnerinnen oder halt auch vielleicht Pflege wieder auf der Eltern oder andere Sachen oder einfach zeitintensive Hobbys.
00:21:35: Warum soll man da differenzieren?
00:21:37: Jeder gestaltet sein.
00:21:38: Privatleben anders, das ist auch vollkommen in Ordnung.
00:21:41: Und da muss jeder seinen Weg finden.
00:21:43: Aber grundsätzlich ist es schon machbar.
00:21:46: Also, davor sollte man sich nicht scheuen.
00:21:49: Oder weil man Angst davor hat, wenn man dann in die Laufbahngruppe zwei, zwei wechseln möchte, daran sollte es nicht scheitern.
00:21:57: Also, die Ängste und Sorgen kann ich nehmen.
00:21:59: Aber es erfordert Koordinierung und auch viel, viel Verständnis von dem Partner.
00:22:06: Thema Balance, du hast gerade angesprochen.
00:22:08: Was tust du denn zum Thema Mental Health und was tust du denn für deine körperliche Gesundheit, um der Landespolizei als Führungskraft auch lange erhalten zu bleiben?
00:22:17: Eigentlich nicht viel, muss ich ganz ehrlich sagen.
00:22:20: Also ich glaube, ja, für die Gesundheit, dass jeder bestrebt, dass er da halbwegs guckt, dass man sich gesund ernährt, ein bisschen Sport treibt.
00:22:32: Das glaube ich, ein Aspekt des Thema Mental Health.
00:22:38: ist ein Thema, da bin ich ja darauf eingegangen.
00:22:40: Also diese Fähigkeit zu haben, wirklich den Dienst zu absolvieren, aber nach Hause zu fahren und abzuschalten zu können.
00:22:48: Und das ist eine Sache, das versuche ich mir halt bewusst zu machen, das gelingt mir noch nicht immer.
00:22:57: Aber... da muss ich sagen, da hatte ich jetzt auch noch keine professionelle Unterstützung oder so was, um so was zu machen.
00:23:03: Aber ich glaube, das ist ein guter Ansatz, weil ich glaube, sich zu bewegen, also körperlich aktiv zu sein, das hat jeder irgendwie im Kopf, beziehungsweise das macht man automatisch.
00:23:15: Aber das andere Thema, abschalten zu können, halt auch einen ruhigen Schlaf zu haben, die Probleme dann auch vor der Haustür oder auf der Dienststelle zu lassen.
00:23:26: Das ist eine viel größere Herausforderung.
00:23:28: Und ich denke, da ist man nicht alleine.
00:23:31: Und wir alle hatten das schon mal, dass man nachts nicht so einschlafen kann, weil das ein oder andere Thema durch den Kopf geht, dass man nachts aufwacht, dass ein oder andere Thema durch den Kopf geht.
00:23:40: Die haben mich erwischt, dass ich schon den E-Mails geschrieben habe mitten in der Nacht, weil man es einfach weg haben wollte.
00:23:44: Und dann hatte man Ruhe, dann ging es auch weiter.
00:23:46: Das sind Ausnahmezustände, die sollten nicht sein.
00:23:49: Ich glaube aber, dass die immer wieder mal passieren.
00:23:52: Und das ist auch ... Denke ich, keine Seltenheit, also jedenfalls Personen, mit denen ich da offen drüber geredet habe, die haben mir das bestätigt.
00:24:02: Ja, aber ich glaube, dass das ein guter Ansatz wäre, um noch mehr zu tun, um es fit zu machen, weil ich glaube, eine gesunde Führungskraft, also in dem Sinne, dass eine Führungskraft auch da ist auf der Dienststelle und ansprechbar, das ist Goldstaub und das ist Gold wert, also auch immens wichtig.
00:24:24: Ich glaube, wir können das bestätigen.
00:24:26: Oder dir auf jeden Fall das zurückgeben, dass du da nicht der einzige bist, dem es manchmal schwer fällt, abzuschalten, wenn man nach Hause geht.
00:24:31: Ich glaube, wenn man seinen Job gerne macht und wenn man gerne Verantwortung übernimmt, dann nimmt man das ein oder andere auch mit nach Hause.
00:24:40: Man muss wahrscheinlich aufpassen, dass es nicht zu oft und nicht zu viel wird.
00:24:42: Aber wir stellen die Frage ja auch nicht ohne Grund, sondern wir haben ja auch schon in vielen Gesprächen mit anderen Führungskräften dasselbe.
00:24:51: Feedback bekommen und wollen auch in unserer Tätigkeit für die Landesarbeitsgruppe Führungskräfte vor Bildung das als Impuls mit einfließen lassen.
00:24:59: dass Führungskräfte nicht nur von ihren Fähigkeiten, was jetzt den Umgang mit Personalern betrifft oder polizeitaktische Themen gut vorbereitet sind auf Führungsverantwortung, sondern eben auch das Bewusstsein und auch Hilfsmittel und Möglichkeiten bekommen, um sich selbst auch zu schützen und auch fit zu behalten und fit zu halten, dass man auch so lange wie möglich der Verantwortung gerecht werden kann auch.
00:25:25: Und in dem Sinne sind wir schon am Ende unseres Podcasts und wir möchten uns ganz herzlich bei dir bedanken.
00:25:32: Ich hoffe, es hat dir Spaß gemacht.
00:25:33: Uns hat großen Spaß gemacht mit dir zu sprechen und wünschen dir alles Gute
00:25:40: und
00:25:40: danken dir für deine Zeit.
00:25:41: Vielen Dank nochmal für die Einladung.
00:25:43: War sehr kurzweilig und Glückwunsch zu dem Format.
00:25:45: Ich finde es sehr gut und hoffe, dass es da Fortsetzung gibt.
00:25:48: Danke.
Neuer Kommentar