Folge 11: PR’in Julia Meister berichtet über ihren Quereinstieg bei der Polizei Sachsen-Anhalt
Shownotes
Bereits im Referendariat im LKA sammelte sie erste Erfahrungen im Bereich Personal, bevor sie im April 2022 offiziell zur Polizei wechselte. Was folgte, war ein intensives Jahr voller Einblicke: Hospitationen in nahezu allen Bereichen – sowie ein achtmonatiges Studium an der DHPOL in Münster. Seit Mai 2023 leitet sie den Revierkriminaldienst im Revier SLK.
Im Gespräch teilt Frau Meister offen ihre ersten Erfahrungen als Führungskraft, spricht über die Herausforderungen des Rollenwechsels und über Teamdynamiken. Sie schildert, wie wichtig es ist, Führungsprozesse sowohl von Seiten der Vorgesetzten als auch der Mitarbeitenden zu verstehen, transparent zu kommunizieren und konsequent umzusetzen.
Darüber hinaus berichtet sie über die Vorteile von Mentoring, das sie selbst durchlaufen durfte, und teilt offen ihre positiven Erfahrungen. Auch Themen wie Konfliktentscheidungen, Beurteilungswesen und mentale Gesundheit im Führungsalltag kommen zur Sprache – inklusive ihrer persönlichen Strategien, um die eigene Balance zu halten. Ehrlich und reflektiert zieht sie dabei Vergleiche zwischen der freien Wirtschaft und dem öffentlichen Dienst als Arbeitgeber.
Ein herzliches Dankeschön geht wie immer an Michael Kammler und Mario Urbach für ihre wertvolle Unterstützung.
Jetzt reinhören, mitdiskutieren und gerne Feedback oder Fragen schicken – wir freuen uns auf den Austausch mit euch! Viel Spaß beim Zuhören!
Transkript anzeigen
00:00:04: Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Zuhörer und Zuhörer, herzlich willkommen zu EnCharge, dem Führungskräfte-Podcast der Landespolizei Sachsen-Anhalt.
00:00:12: Wir sind wieder am LKA.
00:00:13: Ich freue mich, dass Peggy Bruckert wieder neben mir ist.
00:00:15: Hallo, Peggy.
00:00:15: Hallo, Max.
00:00:16: Und wir freuen uns auch heute wieder, eine ganz spannende Pod.
00:00:20: einem ganz spannenden Podcast Gast bei uns zu haben.
00:00:23: Sie ist Leiterin Revier Kriminaldienst im Salzlandkreis, aber mehr wollen wir jetzt noch nicht verraten, denn das kann sie uns bestimmt dann gleich nochmal etwas ausführlicher erzählen.
00:00:32: Wir freuen uns, dass Juja Meister heute bei uns ist.
00:00:34: Hallo, Juja.
00:00:35: Ja, hallo und danke für die Einladung.
00:00:38: Du hast eine Zumindest war es unsere Podcast-Gäste, bevor am Betrifften etwas besonderer wieder.
00:00:44: Du bist nämlich eine sogenannte Quereinsteigerin.
00:00:47: Du bist also nicht von der PiG-angelernte Polizistin, sondern hast Jura studiert, bis dann quasi nach deinem Abschluss dann in die Landespolizei gewechselt.
00:00:56: Wir würden aber trotzdem sehr gerne unsere Zuhörerin mit Sicherheit auch gerne wissen, was hast du bis jetzt gemacht?
00:01:03: Wie ist deine Vita?
00:01:05: Und wie lange bist du schon bei der Landespolizei?
00:01:07: Und ja, dass du dich einfach mal kurz vorstellst.
00:01:11: Ja, sehr gern.
00:01:12: Also, ganz genau, wie du gesagt hast, ich bin Juristin.
00:01:15: Ich hab beide Stadtex haben gemacht und hab dann danach erst mal eine ganze Weile als Rechtsanwältin gearbeitet in Magdeburg.
00:01:25: hab da den Bereich Beamtenrecht gemacht, was mich dann schon verbunden hat mit der Polizei.
00:01:34: Aber die Verbundenheit, die fängt schon viel weiter vorher an.
00:01:37: Ich war nämlich im LKA, mal vier Monate Personalbereich, hab da mein Referendariat gemacht.
00:01:44: Und da war eigentlich so der erste Einblick für mich in die Polizei, der sehr intensiver.
00:01:50: Der damalige Leiter des Personaldezernats hat mir da super viel gezeigt, auch was außerhalb der Verwaltung.
00:01:58: Ich konnte da mal einen Wochenende im RHD in Magdeburg auch mitfahren, das war super spannend.
00:02:04: Und dann habe ich diesen Wunsch und Traum eigentlich immer weiter verfolgt, irgendwann mal zur Polizei zu kommen, wusste auch durch diese Verwendung hier im LKA.
00:02:12: dass das möglich ist, dass es durchaus auch Juristen gibt, auch im Vorfeld schon vor mir sozusagen.
00:02:19: Und als ich dann fertig wurde mit meinem Staatsexamen, war es einfach nicht ausgeschrieben.
00:02:23: Und als die Ausschreibung dann aber da war, hab ich mich beworben, und es hat geklappt.
00:02:27: Und ich wurde im April, im April, anhand.
00:02:31: Und aufgrund meines Abschlusses eben auch glücklicherweise dann gleich in den höheren Dienst.
00:02:37: Und ... Dann startete für mich eine Hospitationsphase von ungefähr einem halben Jahr, in dem ich alles gemacht hab, was ein Polizeibeamter normalerweise in einem sehr, sehr längeren Zeitraum macht.
00:02:49: Ich hab also erst mal die gesamte Ausbildung an der Fachhochschule genossen, vier Wochen lang.
00:02:54: Hab da alles gelernt, was wichtig war, also Ausbildung an der Waffe.
00:02:59: Und EKA und PRT-Training und all das, was da eben so wichtig war.
00:03:07: Und dann hab ich auch eigentlich den klassischen Weg gewählt.
00:03:09: Ich bin dann in die Bibel gekommen, zwei Wochen.
00:03:12: Hab da die Einsätze mitgemacht, ein Hundertschatzeinsatz in Berlin und auch Einsätze in Zugstärke.
00:03:19: Und im Anschluss war ich im R-ID in Magdeburg.
00:03:23: Da bin ich auch im Streifenwagen mitgefahren als zweiter Mann und Frau auf dem Wagen.
00:03:31: Und wurde da im Grunde genommen ins kalte Wasser geworfen, was gar nicht negativ gemeint ist, sondern es hat riesig Spaß gemacht.
00:03:37: Super, super spannend.
00:03:40: Und im Anschluss war ich dann noch im RKD in Magdeburg auch im SGHK und hab da auch Sachbearbeitung gemacht.
00:03:46: Und ja, hab alles im wirklich wahnsinnigen Schnelldurchlauf erlebt.
00:03:52: Und als die Zeit dann zu Ende war, war ich dann für knapp acht Monate an der Diabol in Münster.
00:03:59: Und durfte da alles miterleben, was die Kollegen auch dort machen mussten, mit dem ... Alles entscheidende Unterschiede, dass ich die Prüfungen und den Abschluss nicht mitmachen musste.
00:04:11: Insofern hatte ich da die anderen sicher auch.
00:04:14: Aber ich sicher im Besonderen dann eine ganz tolle Zeit, weil ... mich mir natürlich der Druck nicht so ... der war nicht so normal wie bei den anderen.
00:04:24: Und ich konnte einfach völlig frei alles lernen, was mir da beigebracht worden ist.
00:04:28: Das war sehr viel in der kurzen Zeit.
00:04:31: Und dann war die Zeit auch rum.
00:04:33: Und seit Mai, im Jahr ist es im Saatsang-Kreis.
00:04:37: Als Leiterin Revier Kriminaldienst bist du also voll in der Organisation angekommen im Alltagsgeschäft.
00:04:42: Ganz genau.
00:04:42: Wie geht es dir?
00:04:43: Was sind so deine ersten Eindrücke, deine ersten Erfahrungen, die du als Führungskraft sammeln konntest in der Landespolizei?
00:04:49: Also ich hatte riesig Glück mit dem Revierleiter, der zu der Zeit den Satteln Kreis geführt hat, dass ich dort super aufgenommen worden bin.
00:05:00: Er hat mir sehr, sehr viel Zeit gegeben, anzukommen und die Organisation kennenzulernen.
00:05:05: Und die Zeit hab ich auch genutzt und auch gebraucht.
00:05:08: Und, ja, die erste ... Also, gleich in der ersten Woche kam dann das auf mich zu, worüber man Münze alle sprechen.
00:05:19: Also, dieser Rollenwechsel, diese Situation, dass man dann plötzlich Führungskraft ist, dass das Personal Dinge von einem verlangt und die man dann sofort leisten muss.
00:05:30: Also, ich hatte dann gleich in der ersten Woche eine ... ähm ... war eine ... kam eine Kollegin, die ähm ... offensichtlich irgendeine Meinungsverschintheit mit einem anderen Kollegen hatte.
00:05:40: Und ich musste das irgendwie versuchen zu schlichten, und es ... ja, war dann gleich ... ging gleich vor los.
00:05:46: Okay, du hast ja schon ein paar Gründe für deine Motivation genannt.
00:05:50: Wir haben persönlich schon mal gesprochen und da hat dich gefragt, wie man denn als Rechtsanwältin auf die Idee kommt, zur Polizei zu gehen, weil wir uns ja oft mit der Wirtschaft vergleichen oder vergleichen müssen.
00:06:00: Und da ist so so ein bisschen ... dargestellt, dass nicht immer alles Gold ist, was glänzt.
00:06:05: Vielleicht kannst du ja so ein bisschen Vergleiche ziehen, was die Arbeitsbelastung anbetrifft, aber vielleicht auch was dem monetären Anreiz
00:06:13: darstellt.
00:06:14: Also, ich hab die Frage öfter gestellt bekommen, gerade was das Geld angeht, die der Verdienst und alle haben immer gesagt, wie kannst du denn überhaupt, und als Rechtsanwälter, das muss doch so viel mehr sein, was man da verdient.
00:06:26: Und ich kann das ganz offen auch sagen, es ist deutlich mehr jetzt.
00:06:31: Und das war aber natürlich nicht mehr eine Hauptmotivation.
00:06:33: Aber das waren eben die Fragen, die viele dann so gestellt haben.
00:06:38: Die Arbeit als Rechtsanwältin hat mir auch sehr viel Spaß gemacht, ist aber eine ganz andere Belastung.
00:06:43: Also, ich war an einer kleinen Kanzlei angestellt, meine drei Chefs waren alle Partner der Kanzlei, damit selbstständig, und hatten auch schon diese Erwartungshaltung, die sie, also die Arbeitsmasse, die sie hatten, dass auch ich die leisten muss und mein einer Chef hat Samstags gearbeitet und also fünfzig, sechzig Stunden Woche ist da die Regel und das habe ich jetzt auch manchmal, aber erstens mal werden die überstundlich mache alle irgendwie dokumentiert und irgendwann ist einfach auch mal ein kleines Loch, wo man sie dann nehmen kann.
00:07:24: und das ist einfach in der Wirtschaft und auch als Frau und Mutter eine andere Situation gewesen.
00:07:32: Ja, danke für deine ehrliche Antwort.
00:07:34: Ist ja auch wirklich interessant.
00:07:36: Ich kannte ja die Antworten schon, aber ich war auch erstaunt,
00:07:41: dass das tatsächlich
00:07:42: so ist, fand ich sehr interessant.
00:07:45: Ja.
00:07:46: Und über deine Erstverwendung, in der Laufbahngruppe zwei zwei, nach deinem Studien haben wir schon gesprochen.
00:07:52: Und vielleicht magst du uns noch ein paar detailliertere Antworten geben, was dir besonders viel Freude bereitet oder was dich vor besonders große Herausforderungen stellt in dieser Erstverwendung?
00:08:01: Ja, also, viel Freude bereitet mir die Arbeit gerade in der Kriminalpolizei.
00:08:07: Das ist schon auch noch mal ... Also ... annähernd an das Juristen, also an die Arbeit als Juristin, was so das Strafrechtliche angeht.
00:08:18: Ich kriege auch viele Fragen.
00:08:20: Ja, bewerten Sie das doch mal strafrechtlich oder können wir da mal einen juristischen Rat irgendwie kriegen?
00:08:25: Das macht mir unwahrscheinlich viel Spaß.
00:08:27: Ich bin am Anfang dann auch zur Durchsuchung mal mitgefahren und habe mir wirklich mal die Arbeit angeguckt, die die Kollegen da jeden Tag so machen, weil das ist ja auch, wenn ich die Kriminalpolizei dort leite.
00:08:40: In der Sachbearbeitung ist man einfach nicht und ich will schon aber auch wissen, worüber die Kollegen reden, wenn sie mit mir darüber sprechen, also habe ich es mir angesehen.
00:08:49: Das hat mir riesig viel Spaß gemacht und so weit es meine Zeit zulässt, will ich das auch immer mal machen, dass ich da so den Anschluss nicht verliere oder den Draht zu den Kollegen, was die Arbeit angeht.
00:09:04: Herausfordernd ist wirklich, was ich gerade schon mal gesagt habe, dieses Rollenverständnis.
00:09:09: Nun komme ich nicht aus dem GD oder MD und die Kollegen kannten mich alle gar nicht.
00:09:14: Das ist ein Vorteil, finde ich.
00:09:18: Trotzdem bin ich sehr jung.
00:09:20: Es ist so gewesen, dass ich am Anfang im RKD die Jüngste von allen war, als Leiterin.
00:09:28: Dann kam ich an und dann war gleich der Landenserkundungstag.
00:09:30: Ich hab die Gelingheit genutzt und bin da mitgefahren.
00:09:33: Da war dann das erste Mal für mich ganz klar, das ist ein Event im RKD und die Kollegen so ein untereinander und es ist irgendwie eine lockere Runde.
00:09:45: Und ich wollte da dran teilhaben und konnte auch daran teilhaben, aber ... Also, man muss dann schon gucken, als Führungskraft spätestens, wenn dann die Stunde später wird, dass man dann halt sagt, es war wirklich ein toller Tag und danke, aber ich lass euch jetzt mal alleine.
00:10:01: Das war, ja.
00:10:02: Also, es ging dann, ich weiß es noch, es ging so eine Liste rum, weil es auch mit Übernachtung war, was abends so viel Musik gespielt werden wollte.
00:10:09: Und ich dachte so, cooler Song und schön, und hätte ich gern auch zu mitgetanzt.
00:10:13: Aber, ja, man muss dann einfach dann auch erkennen, wenn man dann wieder gehen sollte.
00:10:20: Und da wird in Münster ganz, ganz viel darüber geredet, wie seht ihr euch dann als Führungskraft, wie verändert sich das Rollenverständnis?
00:10:27: Und dass es wirklich, also es ist dann in echt wirklich so ... dass man dann schon gucken muss.
00:10:32: Und ich glaube, die Kollegen, die eben aus dem GD oder teilweise sogar auch aus dem Mittlerendienst kommen, für die ist das, glaube ich, noch mal sehr viel schwerer.
00:10:42: Dann ist es auch eine Herausforderung für mich immer wieder.
00:10:46: Ich habe auch eine Vorgesetzte oder einen Vorgesetzten, je nachdem.
00:10:51: Und die ganze Entscheidungsprozesse, die in diesen Bereichen so laufen, die dann auch zu den Kolleginnen und Kollegen zu transportieren, das zu erklären.
00:11:01: so transparent wie möglich zu gestalten und dann aber auch zu sagen, das ist die Entscheidung jetzt und die trage ich fürs Revier und wir tragen müssen die alle tragen.
00:11:09: und ja, das ist immer wieder herausfordernd, weil man dann auch hört man wieder Argumente der Kollegen und Kollegen und denkt, ja, ist auch ein gutes Argument.
00:11:19: Stimmt eigentlich, wie können wir da jetzt zusammenkommen und das ist herausfordernd, aber auch spannend und macht mir Spaß.
00:11:26: Dann das große Thema Beurteilungen, das, ja, ja.
00:11:31: steht gerade an oder steht schon an, schon weile an.
00:11:35: Das frisst immer am Zeit.
00:11:38: Aber das gehört dazu.
00:11:39: Du bist mit deinen Herausforderungen aber nicht alleine gelassen, sondern du hast eine Mentorin oder ein Mentor an deiner Seite.
00:11:46: Ist das richtig?
00:11:48: Genau.
00:11:48: Das ist ein großer, großer Vorteil, den wir hatten.
00:11:51: Wir wurden ja zu viel eingestellt für Quereinsteigerinnen.
00:11:55: Und wir hatten ganz zu Beginn einen Treffen in Breitsch.
00:12:00: Das hat die THI organisiert und auch geführt.
00:12:05: Und da waren wir acht Frauen.
00:12:08: Also wir vier Queransteigerinnen und vier Kollegen,
00:12:11: erfahrene Kollegen
00:12:13: aus den unterschiedlichen Bereichen.
00:12:15: Und aus diesen vier durften wir uns dann eine Mentoren aussuchen.
00:12:18: Also wir selbst durften auch auswählen.
00:12:21: Und ich hab mir dann ganz, ganz tolle Mentoren ausgesucht.
00:12:24: Und wir hatten dann über die gesamte Zeit immer wieder Kontakt.
00:12:30: Das konnten wir uns selber überlegen, wie wir es machen wollen.
00:12:34: Wir haben viel auch über WhatsApp Kontakt gehabt, haben uns auch mal getroffen, haben uns dann auch wieder in diesem Format zu acht, beziehungsweise zu neun mit Thea zusammengetroffen.
00:12:45: Und wir hatten einfach immer einen Ansprechpartner.
00:12:49: Und es war jemand, der nicht vorgesetzter ist und immer da war, wenn man es brauchte, wenn man irgendwie Dinge besprechen wollte, wo man gesagt hat, das kann man nicht gleich mal vorgesetzt.
00:13:00: Vielleicht war es auch mal eine blöde Frage oder eine Frage, wo man denkt, wenn ich das jetzt mein ... weiß ich, mein Vorgesetzten oder so Frage, lieber jemand, wo man weiß, das ist dann ... vertraulich.
00:13:13: Und das hat mir enorm geholfen.
00:13:16: Und ich glaube den anderen auch.
00:13:19: Das war wirklich schön.
00:13:20: Ein tolles Format, leider.
00:13:23: Haben das nur wir gehabt.
00:13:24: Also ich ... Ich glaube, das wäre auch grundsätzlich für alle, die den Aufstieg
00:13:30: machen wollen.
00:13:30: Das wäre meine nächste Frage nämlich gewesen, weil du so positiv davon berichtest, auch vor allen Dingen einen Ansprechpartner zu haben, der nicht der unmittelbare Vorgesetzte ist.
00:13:38: Das ist ja auch noch mal ein anderes Verhältnis möglicherweise, was man dann zueinander haben könnte, was ein bisschen offen und vertrauensvoller ist.
00:13:45: Also du wirst über das Werbung dafür machen, dass das jeder
00:13:49: die Hand
00:13:49: bekommt.
00:13:49: Absolut.
00:13:50: Weil das eben, ja, weil man einfach jemanden hat.
00:13:53: Und wenn man feststellt, matcht nicht zwischen dem Partner, den jemanden da hat.
00:14:01: Es ist auch okay, aber dass man erst mal die Möglichkeit bekommt, daran Ansprechpartner zu haben, finde ich sehr, sehr wichtig.
00:14:08: Und ich glaube auch, dass die Kolleginnen und Kollegen, die den Aufstieg anstreben, dass sie sich das teilweise auch wünschen.
00:14:18: Jetzt ist es so, wir haben gerade auch bei uns jemanden, der den Umlauf ist, den Aufstieg anstrebt.
00:14:24: Der kommt dann und fragt und will Tipps und so haben.
00:14:27: Ich würd jetzt nicht sagen, ich bin seine Mentorin.
00:14:29: Aber man merkt ihm, wir dürfen, dass es da miteinander zu sprechen.
00:14:33: Und wie machst du's?
00:14:37: Wie kann ich's mal machen später?
00:14:38: Oder was hast du für Tipps?
00:14:40: Oder so.
00:14:41: In diese Richtung.
00:14:43: Dass man einfach jemand
00:14:44: hat.
00:14:44: Ist es bei euch auf eine gewisse Laufzeit ausgelegt?
00:14:47: Oder bleibt ihr so lange in Kontakt, bis man irgendwann wahrscheinlich sowieso ein dienstiges Leben lang verbunden bleibt?
00:14:53: miteinander teilt.
00:14:54: Also es ist jetzt offiziell beendet worden, das Programm.
00:15:00: Meine Mentoren und ich, also ich kann es auch sagen, es ist Petra Paulik, Revierleiterin Halle.
00:15:06: Wir werden im Kontakt sein und bleiben.
00:15:08: Also, ja.
00:15:10: Aber das muss jeder individuell für sich dann gestalten.
00:15:15: Julia,
00:15:16: hast du vielleicht noch andere Ideen oder
00:15:18: ...
00:15:19: Fortbildungsvorschläge, was hätte dir denn vielleicht noch geholfen vor dem Studium, also vor deiner Anwesenheit in Münster?
00:15:28: So möchtest du mal bezeichnen.
00:15:30: Und bevor du dann in die Landespolizei als höhere Dienst eingestiegen wirst, was könnte man denn noch tun?
00:15:37: Also dadurch, dass ich ja nur acht Monate in Münster war, ist es so gewesen, dass der Lehrplan ... Also, dass innerhalb des Lehrplans Führungs, alles, was rund um Führungslehre kommt, schon vorbei war, als ich, oder erst passiert, als ich schon weg war, so rum.
00:15:58: Deswegen habe ich alles, was Führungslehre angeht, gar nichts bekommen.
00:16:02: Das ist natürlich für die Kollegen, die den Aufstieg vollständig machen, ganz anders.
00:16:06: Ich hätte das gerne noch mit gehabt.
00:16:12: Ich weiß nicht, wie der Diapoil gesagt hat.
00:16:16: So ist es.
00:16:17: Und haben gesagt, oh, stimmt.
00:16:19: Und sie werden das jetzt auch ändern für die nächsten Jahrgänge, weil das enorm wichtig ist.
00:16:27: Ich glaube, also wie gesagt, die Kolleginnen und Kollegen, die da jetzt den Vorständigen Aufstieg machen, die haben das ja.
00:16:35: Aber trotzdem kann das sicher noch intensiviert werden.
00:16:38: Also alles, was so rund um Führung geht.
00:16:44: Ich weiß, wir haben ganz oft darüber geredet, das Thema du und sie.
00:16:48: Das kann man, glaube ich, vernachlässigen.
00:16:49: Ich glaube, es gibt andere, wichtigere Themen.
00:16:53: Gerade was so Personalführung einfach angeht, dass man da ... Ja, die Kollegen, die den Aufstieg machen, die sind Feuer, LVD oder haben andere Führungsaufgaben schon.
00:17:04: Aber ich glaube, es ist doch noch mal was anderes, wenn man dann tatsächlich Führungskraft ist, weil dann auch eigene Führungskräfte, Vorgesetzte, Erwartungshaltung an einen haben.
00:17:16: Und man steht da so wirklich ... zwischen den Bereichen.
00:17:21: Dass man da vielleicht noch ein bisschen besser darauf vorbereitet wird, ich kann aber gar nicht genau sagen, wie man das machen kann.
00:17:27: Aber du
00:17:27: hast ja gesagt, dass ihr auch eine gewisse Vorbereitungszeit im Land hattet und die Zeit könnte man ja nutzen, an gewissen Workshop-Style zu nehmen.
00:17:38: die wir in der Landesarbeitsgruppe versuchen, vorzubereiten.
00:17:41: Und deswegen frage ich, vielleicht hast du noch Inhalte oder Schwerpunkte.
00:17:45: Ich nehme mal mit, das Thema Konfliktgespräche führen und so kann nicht schaden.
00:17:50: Und das ist ja auch ein wichtiger Bestandteil zum Thema Personalverantwortung.
00:17:54: Vielleicht noch mal ein Hinweis zur Aufarbeitung oder Darstellung der Regelbeurteilung könnte vielleicht aus meiner Sicht noch möglich sein, notwendig sein.
00:18:03: Ich hatte es ja nun komplett getroffen.
00:18:06: Das hatten wir ja schon in den Voskaren gesagt.
00:18:08: Wenn ihr zurückkommt, werdet ihr diejenigen sein, die die Beurteilung schreiben müssen.
00:18:12: Das schwebt uns noch so vor.
00:18:15: Und was sagst du zum Thema Mental Health?
00:18:19: Also ist jetzt hier als letzte Frage deklariert, aber das muss ja nicht unsere letzte Frage sein.
00:18:25: Was denkst du?
00:18:26: Wie gehst du mit Stressphasen um?
00:18:28: Oder ist das überhaupt kein Thema für dich?
00:18:31: Doch, das ist schon ein Thema, weil der Alltag einfach stressig ist.
00:18:36: Also, zumindest in Spitzen ist das so.
00:18:42: Ich glaube, es gibt einen immerheren Dienst, der das anders sieht.
00:18:45: Den würde ich ganz gerne wirklich mal sehen.
00:18:47: Aber das heißt nicht, dass es nicht Spaß macht.
00:18:48: Also, ganz im Gegenteil, wir machen auch diese stressige Arbeit unwahrscheinlich viel Spaß.
00:18:52: Und ich glaube, dass ich das noch ganz gut organisiert bekomme und managen kann.
00:18:59: Ganz viel mit Struktur hängt das zusammen.
00:19:02: Und ich versuche für mich einfach ... immer wieder auch zu sagen, ich geh jetzt nach Hause, weil es ist heute der Tag zu Ende.
00:19:10: Ich bin Mutter von zwei Kindern.
00:19:12: Und innerhalb der Familie, da hole ich mir einfach meine geistige Gesundheit zurück.
00:19:20: Ich mach ganz viel Sport und versuch, das da so ein bisschen zu kompensieren.
00:19:24: Aber ich glaube, wenn man Spaß an der Arbeit hat, und die hab ich wirklich sehr, dann ... Es ist eine gute Voraussetzung, dass man dann nicht in irgendwelchen Stuhlgeräten, die man dann vielleicht nicht mehr aufhalten kann.
00:19:38: Aber ich glaub, man muss dann auch kommunizieren, wenn man eben keinen Spaß mehr hat und dann gucken, dass man sich für sich selber da eine Lösung findet.
00:19:47: Für mich ist es eben so, dass ich ganz viel von zu Hause Entlastung bekomme und dadurch dann ... den Stress wieder kompensieren kann.
00:19:56: Ich würde noch mal einsteigen wollen an der Stelle.
00:19:58: Du hast die Familie schon erwähnt und dass die die Familie auch ganz viel zurückgibt und du da auch abschalten kannst und ja wieder die Energie holst, die du dann brauchst auf Arbeit.
00:20:06: Wie ist das dann tatsächlich so im Alltag?
00:20:10: Von den Arbeitszeiten her auch schaffst du das alles unter einen Hut zu bekommen?
00:20:13: Oder muss man da schon Abstriche machen und versuchst du da, die anderen Familien, Teile, Großeltern noch alle einzuspannen, dass es irgendwie funktioniert?
00:20:21: Oder wie ist das denn da so deine Erfahrung?
00:20:24: Also ohne die Großeltern geht's nicht, bei uns jedenfalls nicht.
00:20:28: Mein Mann ist auch ein Polizeibeamter, arbeitet in Schichten, was es für uns viel einfacher macht.
00:20:34: Das ist sehr, sehr gut, weil es jetzt zum Beispiel gerade eine Spätschichtwoche, mein Mann hat Spätschichtwoche, und für mich ist klar, ich muss die Kinder abholen um sechszehn Uhr spätestens.
00:20:43: Und dann muss ich auch gehen.
00:20:45: Wenn jetzt ... die Welt zusammenbricht im Revier.
00:20:48: Und das ist natürlich klar, das trifft, glaub ich, auf uns alle zu.
00:20:52: Dann würden wir auch bleiben, dann würde ich es auch gelöst kriegen.
00:20:54: Aber im Grundsatz ist es dann eben so, ich muss die Kinder abholen, dann bin ich, muss ich auch los.
00:20:59: Und da hat auch jeder Verständnis für.
00:21:01: Aber durch die Schichten ist es für uns einfach sehr, sehr leicht.
00:21:04: Und wenn mein Mann Frühschicht-Woche hat, dann ist es für mich auch mal entspannter, ein bisschen länger zu arbeiten und Dinge einfach noch zu schaffen, weil ab fünfzehn, dreißig im RKD.
00:21:16: ist dann auch ein bisschen roh eingekehrt.
00:21:17: Und dann kann man ganz gut was abarbeiten.
00:21:20: Und so strukturiere ich mir das einfach, dass ich ... ich weiß jetzt schon, wie mein Mann im November arbeitet.
00:21:26: Und deswegen kann ich das jetzt schon ganz gut organisieren.
00:21:29: Deswegen klappt das für uns.
00:21:30: Und ja, aber ... ohne Oma und Opa.
00:21:33: Es ist dann, gerade wenn's irgendwie mal an den Wochenenden ... dann um Arbeit geht, schon wichtig, dass man da ein Backup hat.
00:21:42: Genau.
00:21:42: Mhm.
00:21:43: Ich würde zum Abschluss vielleicht gerne noch eine Frage stellen, die mich total interessiert.
00:21:48: Wenn man durch das von angesprochen aus mittleren Dienst in den Gormendienst, vom Gormendienst an den Aufstieg in den höheren Dienst macht, dann ist man ja schon eine längere Zeit dabei und die Organisation hat einsozialisiert.
00:22:00: Also man kriegt gar nicht mehr so richtig mit, was eigentlich so der Sound in der Organisation ist, weil man einfach Teil davon ist.
00:22:06: Jetzt kommst du als Außenstehender, du hast ja gesagt, du hast doch schon Erfahrungen gesammelt, du hast dem LKA, hast du deinen Referentariat gemacht.
00:22:12: Kein Bass jetzt nicht völlig unbeteiligt, aber du kommst jetzt von außen rein.
00:22:16: Was ist nur die Besonderheiten gewesen, als du in deinem Polizeirein gekommen bist, wo du gesagt hast, okay, das ist mir so in Erinnerung geblieben.
00:22:23: Oder bis heute ist das was der besondere Unterschied zur Arbeit als Rechtsanwältin, zum Beispiel, vorher gewesen
00:22:31: ist.
00:22:31: Also, was für mich ganz besonders war und woran ich mich nach wie vor immer noch gewöhnen muss, ist so die Hierarchie und auch ... wo ich da drin vorkomme in dieser Hierarchie und der Dienstweg und dass man gewisse Wege imt auch einhält.
00:22:52: und ja, wenn man so anruft, wenn man irgendeine Frage hat oder wenn man irgendwas wissen will, das ist schon anders als in der Wirtschaft oder außerhalb der Polizei sagen muss man so.
00:23:08: Ich find's wichtig, auch diese Hierarchiesache innerhalb der Polizei ist wichtig.
00:23:12: Und anders können wir, glaub ich, auch nicht arbeiten.
00:23:15: Aber manchmal lebt das auch ein bisschen.
00:23:17: Und manchmal hätte ich Dinge vielleicht schon viel schneller gelöst und geklärt, wenn man's kurz mal erledigt hätte.
00:23:27: Ich hab den Eindruck, dass sich das ein bisschen verändert und auch so ein bisschen weicher wird.
00:23:32: Aber im Grundsatz sag ich auch, diese ... Die Art, wie wir arbeiten und wie wir uns organisieren, das ist schon wichtig und dann wollen wir nicht von ab.
00:23:40: Aber in
00:23:41: einen oder anderen Situationen hilft es schon manchmal, wenn es ein bisschen schneller geht.
00:23:46: Ja,
00:23:47: Joja, vielen Dank für diesen doch aufschlussreichen Podcast und diese aufschlussreichen Fragen.
00:23:53: Und ja, ich bin gespannt auf die Reaktion.
00:23:56: Ich auch, danke für die Einladung und bis bald.
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